Wenn der Kühlschrank leer ist & die Sehnsucht nach Italien gross.
Wie heisst es so schön "an apple a day keeps the doctor away". Ob dem wirklich so sei, bleibe dahingestellt. Ich meinte zudem kürzlich gelesen zu haben, dass das Sprichwort Mitte des letzten Jahrhunderts in den USA als Kampagnenslogan für die Absatzsteigerung von Äpfeln genutzt wurde. Wenns nicht stimmt, ist es gut erfunden. Auf jeden Fall aber klingt es nach einer marketingmässigen Success Story, hat sich der Spruch doch längst in unserem Wortschatz etabliert.
Ebenso erfolgversprechend wie diese Geschichte, ist die auf den ersten Blick ungewöhnliche Kombination von Risotto mit Äpfeln. Ich habe diesen "primo piatto" zum ersten Mal auf der Hochzeit meiner Schwester (2001) in Titignano (Umbrien) vorgesetzt gekriegt und damals - zurück nördlich der Alpen - gleich nach gekocht. Das alltägliche Gericht ist bei uns zu Hause zu einem "all time favourite" avanciert, weil es erstens die Kinder von Kleinauf mochten, weil es zweitens histaminarm und glutenfrei ist, drittens einfach zu kochen ist und last but not least schmeckt es nach Sommerferien in Italien.
Deshalb gibts hier gleich noch die Spotify Playlist mit den kitschigsten Wohlfühl-Mitsing-Canzoni-Italiani dazu geliefert. Das Rezept ist dermassen simpel und kurz, da liegen einige gedanklichen Abschweifungen und liedertechnischen Zugaben drin. Vero, no?
Zutaten für 4 Personen
- Risotto-Reis (Menge gemäss Packungsbeilage, sorry koche Handgelenk mal Pi)
- 1 Zwiebel gehackt
- ein bisschen Olivenöl
- 2-3 feste Äpfel geschält und in kleine Würfel geschnitten
- 1 Liter Gemüse-Bouillon (oder Fleischbouillon im Töpfli für Histamingeplagte)
- Salz & Pfeffer (der Rosa Pfeffer macht sich einfach gut hier)
- frisch geriebener Parmesan
- (als Topping: Bündnerfleisch in dünne Streifen geschnitten oder kross gebratene Salbeiblätter)
Rezept
Die Bouillon vorbereiten. Die gehackte Zwiebel in einer beschichteten Bratpfanne in ein wenig Olivenöl andünsten, den Risotto Reis dazu geben und ebenfalls mit dünsten. Nach ca. 2 Minuten Dünsten mit Bouillon ablöschen und die klein geschnittenen und gewürfelten Apfelstückchen zum Risotto geben. Zwischendurch umrühren und Bouillon nachgiessen bis der Risotto gar ist. In den letzten zwei Minuten den Parmesan darunter mischen (ausser bei Histamin-Intoleranz, in diesem Fall auf Käse verzichten). Quasi finito.
Habe ich aber zu Hause noch einige Tranchen Bündnerfleisch vorrätig, so schneide ich die in kleine Streifen und gebe sie am Schluss für ein Plus an Geschmack und an Deko auf den angerichteten Risotto. Mit Salz und genügend Pfeffer abschmecken und servieren.
Passt auch gut als Beilage zu Saltimbocca, einem Wiediker-Würstli (mehr Züri als Italia, ich weiss) oder einem weissen Fisch.
Buon Appetito. Auch über den Bauch & die Ohren lässt es sich reisen. Und der nächste Sommer kommt bestimmt. Tutto andra bene. Ciao e a presto.