Es gibt Begriffe im Züri Dialekt, die kommen mir einfacher über die Lippen als (Öpfel-)wähie und so bleibt der Apfelkuchen für mich auch nach 25 Jahren in der "neuen" Zürcher Heimat ein Kuchen. Obschon das Wort "Wähe" hier durchaus seine Berechtigung hat. Die stürmische Ansammlung der grob geraffelten Äpfel auf dem Kuchenteig könnte definitiv mit einer Schneewehe (Duden: vom Wind wild zusammen gewehte Anhäufung von Schnee) verwandt sein und so frisch nach den Skiferien ist mir diese Schneewehe doch sehr geläufig.
Das typisch schweizerische und süsse ZMittag (Mittagessen), das in geraffelter Form oft in Berggasthäusern serviert wird (da schnell gemacht), kommt auch im Unterland gut an. Wie Quiches, kann auch der Apfelkuchen im Voraus gebacken werden. Ein stressfreier Lunch, wenn alle einzeln und gestaffelt essen.
Wegen familiären Nussallergien, verzichte ich auf gemahlene Haselnüsse oder Mandeln. Dafür mische ich dem Guss gehackte Pistazien (viele Allergiker vertragen diese gut), Mohnsamen und frische Zitronenzeste bei. Die Zitronenzeste macht den Unterschied und sie ist übrigens ein Geheimtipp bei so vielen Gerichten.
Zutaten
- Runder Fertig-Dinkel-Kuchenteig aus Migros oder Coop (zur Not auch Blätterteig)
- ca. 4-5 grosse Boskop Äpfel (andere Sorten funktionieren auch), bei kleineren Äpfeln einfach Menge erhöhen. Lieber ein Apfel zu viel als einen zu wenig.
- 2 Eier
- Halbrahm mit oder ohne Laktose (1.8dl)
- 1 gute Handvoll Rosinen
- 1 guter Esslöffel voll Mohnsamen
- 1 bio Zitrone, davon die Schale abgerieben
- 1 Päckli echten Vanillezucker
- 1 Handvoll Pistazienkerne gehackt
Rezept
Den Ofen auf 200Grad Celsius Umluft vorheizen. Den Kuchenteig aus dem Kühlschrank nehmen, in ein rundes Kuchenblech legen, Rand andrücken und den Teigboden mit einer Gabel einstechen.
Die gewaschenen Äpfel mit einer Reibe samt Schale grob raffeln und in eine Schüssel geben. Zwei Eier aufschlagen und mit einer Gabel unter die geraffelten Äpfel mischen, den Rahm dazu geben und auch diesen mit der Gabel darunter mischen. Rahm und Eier sollten die Äpfel zusammen halten, dafür sollte die Mischung nicht zu flüssig sein. Wenn doch, dann noch einen geraffelten Apfel mehr dazugeben.
Nach Lust und Laune Rosinen, Mohnsamen, ein Briefchen Vanillezucker, die gehackten Pistazien und die abgeriebene Schale einer Zitrone beigeben und darunter mischen.
Den Guss auf dem Kuchenboden mit einer Gabel sorgfältig verteilen und sanft flach drücken. Eine halbe Stunde in den Ofen bei 200 Grad, kurz abkühlen lassen, lauwarm oder kalt geniessen. Wer möchte, serviert das Kuchenstück mit einer Kugel Vanilleeis oder serviert einen Salat zum Dessert ;-).