50 Tipps für ein Mama-Tochter-Weekend in Frankreichs Metropole.*
Die Reiselust hat uns wieder, wie ich nach all Euren Fragen und Feedback rund um die Insta-Posts zum Paris Trip gemerkt habe. Deshalb gibts für einmal keine Prosa, sondern ausschliesslich Tipps für ein inspirierendes Weekend in Paris.
Reisen: Bitte einmal TGV Paris Gare de Lyon retour (Tipp 1)
Der Kluge reist im Zuge, hiess es mal und wer eine Reise nach Paris plant, braucht herzlich wenig Köpfchen, um sich für ein TGV Ticket zu entscheiden. 4h dauert die Reise von Zürich aus; schneller, bequemer und umweltbewusster gehts nicht. Bis zum 16. Lebensjahr gilt übrigens die SBB-Juniorkarte (Tipp 2) auf der ganzen Strecke, was die Reise für Kids unglaublich günstig macht, so dass es fast doof wäre sich nicht Klasse Billett (Tipp 3) zu gönnen. Nach x-mal Paris habe ich mir dies bei der letzten Reise erstmals gegönnt und definitiv nicht bereut.
Ankommen: Eine Pause im berühmten "Le Train Bleu" im Gare de Lyon (Tipp 4)
Bahnhöfe sind zwar oft architektonische Perlen, aber meist lassen wir sie als Reisende links liegen. Im Gare de Lyon lohnt sich eine Kaffeepause immer.
Übernachten: Arr. 3,4,11 (Tipp 5)
Ich übernachte am Liebsten nördlich der Bastille in Richtung Oberkampf, Canal St. Martin oder der Métro Station Arts et Métiers. Warum? Weil das Mal einmal vor Urzeiten meine "Hood" war, wie meine Teenies sagen würden und weil sich von dort aus vieles zu Fuss erkunden lässt, es viele schöne Beizli, feine Traiteurs, hübsche Läden, einen Markt und gemütliche Bars gibt; Kurz die totale Genuss-Wunschliste in Walking-Distance.
Hotel Tipps
Das Hotel National des Arts et Métiers (Tipp 6) ist momentan mein Favorit. Die Zimmer sind modern reduziert und grosszügig. Die Lage ist perfekt, ein guter Ausgangspunkt für so vieles. Die Hotelbar wird am Wochenende rege von Locals genutzt. Und das Hotel verfügt sogar eine Dachterrasse, was in Paris noch eine Seltenheit ist. Wer sein Zimmer mit Blick in den Hof wählt, kriegt wenig vom Grossstadtlärm mit und schläft dementsprechend ruhig. Anfangs Februar waren die Preise total moderat, aber je nach Saison können sich leider verdoppeln.
Das Hotel les Deux Girafes (Tipp 7) ist eine Spur günstiger und ebenfalls sehr charmant. Wir hatten es für 2020 gebucht und wie wir alle wissen, durchkreuzte eine Pandemie die meisten Pläne.
Die Lage des kleinen Hotels My Home (Tipp 8) finde ich auch mega. Die Zimmer sind zwar eher klein, aber alles ist super gepflegt und das Hotel total nett geführt.
Im Hotel Maison Mère (Tipp 9) waren wir zum Essen an einem frühen Samstag Abend. Das Restaurant und die Lobby waren besetzt mit einer johlenden Bingo spielenden Midzwanziger Crowd bei neckischer Travestie-Moderation. Um 19.30 Uhr waren alle weg. Das darauf aufgetischte Essen war sehr, sehr fein.
Reservieren ist angesagt (Tipp 10)
Sich treiben lassen, war einmal. Wer Abends in ein angesagtes Lokal will oder ins Museum, reserviert je nach Saison am Besten bereits von zu Hause aus vor.
Essen
Die Teens mögen ein Pain au Chocolat zum Frühstück, zum z'Mittag die Pokebols im Quartier, die Crêpes, einen feinen Salat im Bistro um die Ecke und zum Abendessen die jungen Restaurants der Big Mamma Group (Tipp 11) vielleicht libanesisch oder die selbst gemachten asiatischen Nudeln von Chez Haki (Tipp 12). Ich esse fürs Leben gern gut, aber einfach ist oft auch sehr sehr gut. Und essen ist uns definitiv wichtiger als den Teenies.
Museen
Das Musée Rodin (Tipp 13) ist übersichtlich, klein und fein in einer Villa mit Park untergebracht.
Das Musée Picasso (14) liegt im Marais und ist ebenfalls klein und fein. Da wird niemand überfordert und trotzdem ist es sehr schön.
Das Musée D'Orsay (15) liebe ich einfach schon architektonisch. Die ehemalige Bahnhofshalle ist atemberaubend schön und all die grossen Werke in Original zu sehen einfach unglaublich.
Das Centre Pompidou (16), inkl. Café auf der Terrasse mit Blick über die Stadt. Very nice.
Das Institut du Monde Arabe (17) mit seiner lichtdurchlässigen Fassade, die sich je nach Sonneneinstrahlung wie die Linsen einer Kamera öffnen; nice.
Das Musée de l'Histoire Naturelle (18) mit Gründungsjahr 1793 versetzt die Besucher architektonisch in den Glanz längst vergangener Zeiten. Die Ausstellungen selbst und der Betrieb des Museums sind selbstverständlich zeitgemäss und interaktiv.
Die Pyramiden des Louvres (19) schaue ich mir gerne von aussen an. Das Drin spare ich mir für meinen achtzigstenGeburtstag auf.
Sightseeing-Specials
- Eine Tour durch die Katakomben von Paris (20)
- Einen frischen Pfefferminztee in der Mosquée de Paris (21)
- Die Sacré Coeur by night mit weniger Touristen (22)
- Eine Stand-up Comédie für den Abend (23)
- Einen Besuch im Théâtre National de Chaillot mit Blick auf den Eiffelturm (24)
- Eine Fahrt auf der Seine mit den Bateaubus, der schwimmende Metro (25)
- Einen Spaziergang im Jardin des Plantes (26) oder Jardin de Luxembourg (27)
- Einen Flohmarkt-Besuch (28)
L'Officiel de Paris (29)
Alle weiteren kulturellen Tipps finden sich im L'officiel de Paris.
Shopping (30-39)
Die Girls lieben Second Hand Shops, Urban Outfitters, Pull & Bear etc. Den Müttern gefallen zum Beispiel die französischen Labels Soeur, APC, Maison Labiche, Vanessa Bruno, Sézane, Les Petits Hauts und der Konzeptstore Merci-Merci.
Mitbringsel (40-46)
- Ein frisches Baguette
- Eine Tüte Madeleines
- Ein Tee von Les Marriage Frère
- Ein Glas Crème de Marrons
- Eine textile Einkaufstüte des Monoprix
- Ein besticktes T-Shirt vom Maison Labiche
- Ein Mitbringsel von Merci-Merci
Netflix Serien mit Location Paris (47-50)
Vorfreude ist bekanntlich die schönste Freude. Deshalb zieht euch zur Einstimmung noch einige Netflix-Serien rein, die in Paris spielen. Gratis Französisch-Auffrischungskurs inklusive. Zum Beispiel:
Und jetzt sagt nicht, Emily in Paris fehlt auf der Liste. Pardon, bitte nicht; ich kann mit der Serie überhaupt nix anfangen. Aber falls ihr in nächster Zeit nach Paris reist, werdet ihr dem Emily-in-Paris-Look nicht ausweichen können. Ihr werdet all die Emily-Kopien aus 100m gegen den Wind erkennen. Die Wahrscheinlichkeit wird gross sein, dass die entsprechend aufgestylten Amerikanerinnen gerade vor einem vermeintlich Instagram-tauglichen Monument auf der Mittellinie einer 4-spurigen Strasse für ein Selfie posen. Und wenn ihr irgendwo viele Emilys erspäht, denkt dran, der Touri-Trap kann nicht weit sein.
Und nun wünsche ich Euch vor allem eins:
Viel Spass und eine wunderschöne Zeit in Paris et à bientôt,
Natty
*Mit den Vorlieben von Vätern & Söhnen kenne ich mich leider nicht so aus, wer aber als Papa in den obigen Paris-Tipps fündig wird, bitte, gerne.