Und immer wieder eine Reise wert!
Wie so viele Deutschschweizer, hat es auch uns in diesem Corona-Sommer ins Tessin gezogen. Ferien sozusagen vor der Haustüre. Schön wars. Wir kommen wieder. Und zwar ist so einiges auf meiner Liste, was nicht abgehakt gehört, sondern wiederholt.
- Lieblingsort: Ronco sopra Ascona
Morgens Brötchen holen, durch die verwinkelten Gassen des Örtchens schlendern. Kaffee trinken vor dieser Szenerie, abends dasselbe mit vielen kleinen Lichtern. Ich finds mega.
2. Maggia: Das Dorf mit dem goldenen Panettone und der Fluss
Also eigentlich habe ich vor der Einfahrt ins Maggiatal eine alte Werbetafel für die Panetteria Poncini mit ihren Goldmedaillen behängten Panettone gesehen. Da musste ich auskundschaften. Die Bäckerei war aber über dem Mittag geschlossen. So assen wir etwas in einem kleinen Resti am Dorfbrunnen, watschelten durch den Ort und warteten auf dass der Laden wieder öffnet. Wir haben gleich drei verschiedene Panettone und eine handvoll Amaretti gekauft und die Souvenirs umgehend getestet. Klarer Fall: Wir kommen wieder. Auch das Örtchen ist irgendwie mega charmant.
Ein Schwumm und wems gefällt auch einen Sprung in die frostig schöne Maggia unweit vom Ponte Brolla darf nicht fehlen; mit anschliessendem Fletzen auf den sonnengewärmten Steinen.
3. Einen Tag an der Verzasca
Wir hielten an den grossen Staumauer und liessen den Nervenkitzel der mutigen Bungee-Jumpers auf uns wirken. Wir passierten ohne Halt die römische Brücke in Lavertezzo und landeten schliesslich in Brione, parkten beim Resti Piee, assen eine Pizza und sprangen in die Verzasca. Das nächste Mal möchte ich unbedingt entlang der Verzasca wandern gehen. Muss mega schön sein.
4. Tessiner-Spezialitäten im Gepäck: zum Beispiel lokal angebauter Risotto Reis
In den Tessiner Migros gibts unter dem Label "Nostrani del Ticino" eine Reihe lokaler Produkte zu kaufen, wie zum Beispiel Marronimehl oder Polenta. Die stehen bei mir jetzt noch im Schrank, aber den Tessiner Risotto Reis, der ist einfach Hammer. Habe mehrere Packungen gekauft und alle bereits verkocht.
5. Grotto al Ritrovo
Meine Schwester hat uns das Grotto al Ritrovo empfohlen. Endlos schlängelten wir uns mit dem Auto von Locarno herkommend den Berg hinauf. Immer wenn wir dachten am Ziel zu sein, kam noch ne Kurve. Die Spannung stieg, das Ziel nah. Einmal angekommen wird man mehrfach belohnt: mit Blick, Service, Lokal und Essen. Auch wenn das Gewitter alle Gäste unter die Pergola vertrieb.
6. Zugabe: Die Heimfahrt über den Gotthard
Wenns auch nur ein Mü Stau haben könnte vor dem Südportal, versuche ich argumentativ alle von einer Fahrt über den Pass zu überzeugen. Diese karge Mond-Landschaft, die mit jeder Kurve zunehmende, angenehme Kühle der frischen Luft, den Berg nach alten Säumerpfaden abscannend, das Hospiz und all die Geschichten von mühseligen Reisen vergangener Zeiten lassen meine Gedanken ziehen. Fühlt sich immer wieder gut an.